Daniela Nadler

Hallo ihr Lieben,

da heute Tag des Briefeschreibens ist, diesmal in Briefform 😉

 

Ich bin mir sicher, ihr alle kennt das Problem mit der Selbstakzeptanz.
Sieht das bei euch auch gelegentlich schwierig aus?
Ich bin ja im Großen und Ganzen mit mir zufrieden, aber gelegentlich mag ich mich nicht so sehr leiden. Ich habe festgestellt, dass es mir dann meist körperlich auch nicht so gut geht – und seien es nur ein aufgeblähter Bauch und Kopf- oder Nackenschmerzen.

 

Als Teenager mochte ich mich, glaube ich, am wenigsten. Das liegt aber daran, dass ich ziemlich fies beschimpft und beleidigt wurde. Ich durfte mir von Mitschülern anhören, ich sei zu dick und hässlich.
Das prägt natürlich, selbst wenn ich damals einfach nur muskulöser und weiblicher geformt war als die anderen Mädels mit 14-15 Jahren.
Ich hatte eine Super-Taille. Und die habe ich auch sehr geschätzt. Ein richtiger Knick in der Mitte, den ich heute gerne noch hätte, nachdem ich 30 Kilo zugenommen habe, weil ich mir ein dickes Fell zulegen musste.

 

Jetzt weiß ich, dass ich nicht hässlich bin, nachdem ich jahrelang Therapie gemacht habe und einen Freund habe, der mich genauso liebt, wie ich bin.
Mein Freund fasst gerne mal hin, wo es mir manchmal unangenehm ist – an meinen Bauch. Der ist halt da und ihn stört er anscheinend nicht. Und trotzdem ist es für mich schwierig, wenn überall propagiert wird, das Abnehmen angesagt wäre und Schlank-sein attraktiv ist.

 

Sicherlich geht es euch da ähnlich.
Egal welchen Körperumfang du als Frau hast, alle meinen sich ein Urteil darüber bilden zu können und dich danach bewerten zu können.
Es ist einfach nach Äußerlichkeiten zu beurteilen – selbst, wenn diese gar nichts über deine Persönlichkeit, deine Fähigkeiten und Eigenschaften aussagen.
Wir machen es alle – auch ich bin davor nicht befreit.
Wir vergleichen uns alle. Das ist normal aber im Bezug auf die Figur ungesund.

 

Es gibt so viel Variationen von Farben und Formen bei Menschen, wie bei wenigen Spezies auf unserer Erde. Ich glaube nur Hunde haben eine ähnliche Formen- und Farbenvielfalt 😊
Hunde vergleichen sich aber vermutlich nicht. Ich denke ein Schäferhund sieht in einem Dackel und auch in einem Pudel nur einen Artgenossen – das Aussehen ist ihm wohl ziemlich egal. Andere Dinge sind da mit Sicherheit wichtiger.
Vielleicht magst du nicht unbedingt mit Hunden verglichen werden, aber es ist nur um etwas zu verdeutlichen.

 

Dein Aussehen definiert dich vielleicht auf den ersten Blick, aber es ist unwichtig, wenn man dich besser kennenlernt!

Es ist wichtig, dass wir alle lernen ein wenig offener zu sein für Diversität. Sieh es doch einfach mal als gegeben, dass alle anders aussehen und fang an dich darüber zu freuen, dass du nicht so aussiehst wie alle anderen.
An allen Körperformen kann man etwas Schönes finden, wenn man offen dafür ist. Und für alle gibt es passende Bekleidung – wenn nicht von der Stange, dann als Maßanfertigung. Das ist doch großartig!

 

Ich feiere die Vielfalt – sie macht meinen Beruf spannend.

Wenn alle die gleiche Figur hätten wäre das für mich keine Herausforderung. Ich würde mich vermutlich langweilen.

 

 

Liebe Grüße

Daniela Nadler

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