Heute ist Welt-Party-Tag. Und was ist uns da besonders wichtig?

Bei Feiern wollen wir uns attraktiv fühlen und präsentieren – vor allem, wenn wir gerade Single sind.

Optimierung ist das neue Zauberwort.

Es klingt vielleicht erstmal vernünftig, sich verbessern zu wollen. Aber artet es nicht langsam aus?

 

Attraktivität ist etwas anderes als Schönheit.

Es gibt vieles, was wir als schön empfinden, weil es uns berührt, ein besonders angenehmes Gefühl in uns hervorhebt – ein Schmetterling, ein Sonnenuntergang, eine Landschaft können wir als schön empfinden.

Aber finden wir den Schmetterling attraktiv? Wollen wir mit dem Schmetterling ausgehen, ihn mit ins Bett nehmen oder unser Leben mit ihm verbringen?

 

Attraktivität hat etwas mit Ausstrahlung zu tun und auch mit Chemie, wenn es um die Partnerwahl geht. Attraktivität ist schwer greifbar, denn sie ist im diffusen Raum zwischen „Schönheit“ und „Charakter“ zu Hause.

Letztlich ist Attraktivität „die Fähigkeit, Blicke auf sich zu ziehen“.

Wer attraktiv ist bekommt Aufmerksamkeit.

Aber wie genau sammelt man dieses Aufmerksamkeitskapital?

Attraktiv werden wir, wenn wir uns gut fühlen. Da hilft oft schon ein Kompliment oder ein bisschen Aufmerksamkeit von anderen Menschen, denn jeder braucht ab und an etwas Aufmunterung und menschliche Nähe.

 

Schon die Denker der Antike, des Mittelalters und besonders die Renaissance-Philosophen beschäftigten sich mit dem Rätsel der Attraktivität. In den 1960ern wurde die Attraktivitätsforschung zu einer akademischen Disziplin.

Die Uni Hamburg z. B. führt heute einen Fachbereich namens „Kosmetikwissenschaft“. Dort stellte die Chemikerin Prof. Dr. Martina Kerscher 2015 laut Brigitte fest, dass Menschen die als attraktiv gelten, mehr verdienen und mit milderen Strafen rechnen können. Wir halten sie anscheinen sogar für glücklicher, kompetenter und erfolgreicher, aber nicht zwingend für ehrlicher oder freundlicher.

Eine Langzeitstudie aus Stanford soll das belegen. Demnach gibt sich jemand, je attraktiver er sein Äußeres empfindet, umso geiziger und unkooperativer einer Gruppe gegenüber.

 

Eine universelle Definition von Attraktivität gibt es nicht.

Was wem, wann und wo als attraktiv erscheint, hängt vom Kulturkreis und vom Zeitgeist ab. Und auch unsere soziale Stellung prägt die Kriterien, die wir anlegen, wenn es um Attraktivität geht.

Ob Symmetriethese, Durchschnittsgesichtsthese oder Kindchenschema-These alle finden immer auch ihre Widersprüche und bei allen Möglichkeiten soll Frau auch nie wirken als wäre etwas gemacht und der Natur künstlich nachgeholfen wurden.

 

Schon der altrömische Dichter Ovid riet den Frauen „Euer Liebhaber soll euch nicht überraschen, wenn ihr all die Döschen noch auf dem Tisch stehen habt, die Kunst verschönt das Gesicht nur, wenn sie nicht zutage tritt.“

Diese leicht schizophrene Moral aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. gilt im Prinzip immer noch: Ja, es darf „gemacht“ sein – aber es muss „gut gemacht“ sein. Am besten so, dass man es gar nicht sieht. Optimierte Optimierung ist das Ziel.

Und was passiert mit der rein äußerlichen Attraktivität, wenn hinter der Fassade nichts ist? Tritt das Erwartete nicht ein, kommt es zur Entzauberung. Attraktivität bewegt sich letztlich immer im Spannungsfeld zwischen „Körperschönheit“ und „Darstellungskompetenz“.

Was wir als Attraktivität bezeichnen beinhaltet letztlich drei gleichwertige Aspekte:

  1. Das physische Erscheinungsbild (das sich mit Hilfsmitteln verbessern lässt).
  2. Das Charisma (das nicht so einfach erworben werden kann).Sowie
  3. Authentizität und Glaubwürdigkeit.

 

Alle Optimierungsvorschläge und Gedanken einmal beiseitelassend stellen wir fest, dass mittlerweile der Spielraum für Schönheit ausgedehnt wurde.

Schönheit ist individueller und vielfältiger geworden.

Das Internet macht es möglich. Sicherlich braucht es Mut und Eigensinn um alte Standards in Frage zu stellen und zu sich zu stehen, aber es ist eine Chance, die jede für sich nutzen sollte.

Bleiben wir mehr bei uns und dem, wie wir uns gut fühlen und gerne haben als uns mit anderen zu vergleichen macht jede von uns einen Anfang.

 

Jede Frau hat etwas, was sie an ihrem Äußeren mag – warum nicht das zu einem Markenzeichen machen?

Warum finden wir nicht raus, wie wir – unabhängig vom Gewicht – aussehen wollen.

Es gibt so viel was frau beeinflussen kann:

Frisur, Make-up, Farbe und Stil ihrer Bekleidung, welche Materialien und Muster sie trägt, welche Accessoires sie wählt und auch, was sie an sich besonders hervorheben möchte.

 

Und auch am eigenen Auftreten kann jede arbeiten.

Da gibt es viele Möglichkeiten z. B. Kurse zur Körperwahrnehmung, Entspannungstechniken, Rhetorik- und Schauspielkurse, Stimmbildung oder Gesangsstunden, …

 

Bekommt unsere Seele etwas Aufmerksamkeit sind wir von alleine attraktiv, weil es uns gut geht.

Machen wir etwas für uns selbst fühlen wir uns besser. Warum nicht einfach mal einen Wellness-Tag einlegen oder einen Tag nur machen, wozu man Lust hat?

 

Und weil wir auch wollen, dass es anderen gut geht, machen wir vielleicht ab jetzt den Frauen in unserer Umgebung einfach mal ein Kompliment, wenn uns etwas positiv auffällt und erzählen ihnen dann von unserer Entscheidung die Welt für uns Selbst und die anderen Frauen etwas schöner zu machen, indem wir uns auf das konzentrieren, was uns gefällt, statt auf das zu schauen, was uns runterzieht.

 

Was wir als Makel sehen, finden andere an uns vielleicht attraktiv.

Warum nicht mal unvoreingenommen damit experimentieren?

Wer clever ist, macht seinen Makel zur Marke:

Ein Blick auf bekannte Damen – Cindy Crawfords Leberfleck, Jennifer Lopez Hinterteil, Julia Roberts Mund, die Zahnlücke von Vanessa Paradis, die Augenbrauen von Cara Delivine, …

 

Wieso vergleichen wir uns im Bikini mit Gisele Bündchen und Co, statt mit den Frauen im städtischen Hallenbad?

Die meisten Frauen sind selbst ihr größter Schönheitskritiker. Mit anderen gehen sie meist weit weniger hart ins Gericht. Das eigene Äußere und gedachte Problemzonen werden durch ein geringes Selbstbewusstsein zu stark in den Fokus gerückt und die eigenen Stärken gehen dabei unter. Weil wir uns schon als Kind Kritik mehr zu Herzen nehmen als Komplimente, sind Hänseleien dauerhaft auf der mentalen Festplatte eingebrannt – positives Feedback hingegen meist am nächsten Tag schon vergessen.

 

Letztlich ist das Äußerliche (außer als Model) nicht wichtig, wenn man Ziele erreichen will (Wer will schon Model werden? Viel zu anstrengend!), da zählen andere Stärken.

 

Setz dir eine imaginäre Krone aus und sag dir: Ich finde mich toll, so wie ich bin! Oder etwas Ähnliches, das du dir selbst abnimmst.

Wer mit dieser Grundhaltung durchs Leben geht, fühlt sich automatisch selbstbewusster. Das merken auch die anderen Menschen: Menschen, die mit sich im Reinen sind und sich schön finden, strahlen das aus – das wirkt nicht nur authentisch, sondern auch ziemlich sexy.

Der beste Weg, um gut anzukommen ist offen, charmant und mit einer positiven Einstellung auf andere zuzugehen und entspannt zu flirten. Und das kann man üben!

Es ist nicht ganz so leicht – ich übe auch noch – ich bin aber überzeugt, dass die Welt dadurch ein bisschen besser wird. Und genau das feiere ich heute!

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