Heute ist UN-Welt-Umwelttag.

Für mich ist Umweltschutz ein wichtiges Thema. Dazu gehört es auch nachhaltig mit Ressourcen umzugehen. Dabei spielt natürlich auch der Umgang mit Bekleidung und ihre Pflege eine wichtige Rolle.

Wer pfleglich mit seiner Bekleidung umgeht, hat länger etwas von ihr und spart nicht nur natürliche Ressourcen – weil weniger nachgekauft und daher weniger produziert werden muss -, sondern auch Geld.

Ich könnte jetzt über die Nebenwirkungen der Textilproduktion auf die Umwelt schreiben, darüber müsste ich aber selber etwas recherchieren. Ich halte es für einen guten Anfang – und guten Stil -, wenn man seine Kleidung gut und natürlich umweltverträglich pflegt und sie damit länger gut aussieht, tragbar ist und weniger neu gekauft werden muss und weniger gekauft wird, was im Schrank nur Staub ansetzt. Daher auch mein Interesse an der Grund- oder Kerngarderobe, auf die ich immer wieder in meinen Einträgen und auch in meinen Kursen zurückkomme.

Es ist gar nicht so kompliziert.

 

Waschen oder nicht? – Wie pflege ich richtig?

Folgende Punkte sind bei der Textilpflege grundsätzlich zu beachten:

  1. Der Etiketten-Check

Wer weiß, was sie bedeuten ist schon einmal ganz weit vorne. Nur leider fehlt einem meist die Erklärung der Symbole und man übernimmt vielleicht Pflegegewohnheiten, die man irgendwo – meist bei Mama – aufgegriffen hat, ohne groß darüber nachzudenken.

Die Symbole sind in entsprechender Reihenfolge:
  • Der Waschbottich (Waschen),
  • Das Dreieck (Bleichen),
  • Die Trocknertrommel (Tumbler-/ Trocknertrocknung meist im Gerät),
  • Das Bügeleisen (Bügeln)
  • Der Kreis (Reinigungstrommel = professionelle Textilreinigung)

 

  1. Was beim Waschen zu beachten ist:

Der Waschbottich gibt Temperatur und Art des Waschgangs an.
  • Die Zahl im Waschbottich steht für die maximale Temperatur, mit der das entsprechende Textil gewaschen werden sollte, damit es lange gut erhalten bleibt. Überschreite diese Waschtemperatur besser nicht!
  • Die Darstellung, bzw. der Balken unterhalb des Waschbottichs gibt Auskunft über die Art der mechanischen Belastung (Schleuderumdrehungen) des Textils.

Ein Balken bedeutet, dass eine schonende Behandlung (Schonwaschgang) erforderlich ist. Er kennzeichnet pflegeleichte (gemeint ist hier „leichte, schonende Pflege“) und mechanisch empfindliche Artikel.

Der doppelte Balken kennzeichnet Textilien, z. B. für Wolle, die mit weiter minimierter Mechanik (Spezialschonwaschgang/ Feinwäsche) gepflegt werden müssen.

Die Hand im Waschbottich erklärt sich von selbst – Handwäsche.

Der durchgestrichene Waschbottich – Nicht waschen! Hier ist die Textilreinigung Ansprechpartner der Wahl.

 

Sortieren der Wäsche ist also zwingend erforderlich!

Hier wird nach Temperatur, geeigneten Waschgang und Farbe sortiert.

Dann geht es weiter:

Vor dem Waschen alle Teile auf links ziehen, denn die Trommelbewegungen führen dazu, dass sich Gewebe und Farben abnutzen. Taschen nachschauen und leeren ist auch ganz sinnvoll – das vermeidet Taschentuchfusseln an den Teilen.

 

Pack die Waschmaschine nicht zu voll, vor allem feines Material sollte möglichst frei im Wasser schwimmen. Und Pulver kann sich richtig verteilen, wenn es auch Platz dazu hat und macht keine weißen Flecken auf dem Stoff – das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

Nimmst du die Wäsche gleich nach dem Programm aus der Maschine vermeidet das Falten, die sonst mühselig rausgebügelt werden müssen.

Waschmittel gibt es inzwischen viele spezielle in Flüssigform, z. B. für Schwarzes, Weißes und Jeans. Dunkle Sachen werden so vor dem Ausbleichen geschützt, weiße Wäsche vergilbt nicht und die Lieblingsjeans behält ihr sattes Blau. Daher macht es auch Sinn nach Farben zu sortieren, das vermeidet unschöne Verfärbungen. Andererseits sollte Farbiges nie mit Vollwaschmittel behandelt werden, weil die optischen Aufheller auf Dauer die Farben verblassen lassen.

Wer das Waschmittel überdosiert behält außerdem Reste in der Maschine, die dann die nächsten Waschgänge wiederrum verfärben können – das gilt vor allem für Waschmittel mit färbenden Anteilen, wie z. B. für Schwarzes. Das kann ich aus meiner WG-Erfahrung sagen, danach wird weiße Wäsche grau.

Weichspüler ist generell nicht nötig. Allergiker sollten grundsätzlich darauf verzichten. Bei Kunstfasern hilft ein Schuss Weichspüler gegen elektrostatische Aufladung, die Poren von atmungsaktiver Kleidung aus Gore-Tex und Sympatex verstopft Weichspüler dagegen und die Kleidung ist nicht mehr atmungsaktiv.

Kleiner Tipp:

Wäschenetze schützen empfindliche Teile wie Spitzenbluse, BH oder mit Spitze oder Pailletten verzierte Kleidung beim ständigen Hin und Her in der Waschtrommel. Und auch Sockensortieren ist einfacher, wenn sie im Netz gewaschen werden. Und verloren geht so auch keiner mehr 😊

Wer die wenigen Euros für ein Wäschenetz nicht investieren will nimmt einfach einen einfachen Kissenbezug.

 

Bleichen – Das Dreieck

Das Dreieck gibt an ob:
  • Leer oder mit Cl = Chlor- und Sauerstoffbleiche zulässig ist,
  • Gestrichelt oder mit Punkt = Nur Sauerstoffbleiche zulässig/ keine Chlorbleiche möglich ist oder
  • Durchgestrichen = Kein Bleichen möglich ist.

Bleichen ist eigentlich nur für Weiß-Wäsche interessant, also vor allem in Krankenhäusern usw. Zur Fleckentfernung würde ich erst einmal andere Methoden vorziehen.

Flecken entfernen klappt am besten, wenn man schnell reagiert. Z. B. bei Rotwein sofort mit Salz oder Papiertuch aufsaugen. Oder mit Mineralwasser oder Weißwein begießen. Anschließend mit lauwarmen Wasser auswaschen.

Ich befeuchte die Sachen und reibe Flecken in der Regel dann mit dem Gallseifenstück (Vorsicht! Tierisches Produkt – nicht vegan!) ein, bevor ich sie in die Waschmaschine gebe, manchmal spüle ich sie vorher noch durch und reibe sie noch einmal ein, z. B. bei Blutflecken (immer kalt!), das hilft meistens schon und belastet die Umwelt nicht übermäßig (Ochsengalle sollte kein großes Umweltproblem darstellen). (Gallseife gibt es auch in der Tube – dann einfach betupfen)

Verklebtes Kaugummi kannst du mit Vereisungsspray besprühen oder das Kleidungsstück ein paar Stunden ins Gefrierfach legen. Dann die Kaugummireste mit einem Messer abkratzen.

Kugelschreiberspuren mit Haarspray besprühen oder mit spiritusgetränkter Watte abtupfen, ausbürsten, fertig.

Mehr zum Thema am 14.06.2018 zum Blutspendetag (WHO).

 

  1. Das Trocknen

Die Klassischen Trocknersymbole:
  • Trocknertrommel mit zwei Punkten – Trocknen mit normaler thermischer Beanspruchung = keine Einschränkung im Trockner
  • Trocknertrommel mit einem Punkt – Trocknen mit reduzierter thermischer Beanspruchung = weniger Temperatur bei der Trocknung im Trockner, also „leichte, schonende Pflege“
  • Durchgestrichene Trocknertrommel – Trocknen im Tumbler nicht möglich = wähle eine andere Art der Trocknung.

Nicht jeder hat einen elektrischen Wäschetrockner zuhause. Daher zum Trocknen mit dem so genannte Standtrockner bzw. Wäscheständer:

Die meisten Sachen lassen sich einfach aufhängen – da hat jeder seine eigenen Techniken und Vorlieben. Du solltest nur beachten die Sachen nicht zu dicht zu hängen, damit noch Luft dazwischen zirkulieren kann und sie ordentlich trocknet.

Auch zum Trocknen ohne elektrischen Wäschetrockner gibt es teilweise Symbole:
  • Zwei parallele vertikale Linien = Hängend trocknen.

Blusen, Shirts und Kleider trockne ich gerne auf Kleiderbügeln, die eine etwas breitere Schulter haben – ich nehme beflockte Kunststoffkleiderbügel dazu, die können die Feuchtigkeit ab. Durch das Trocknen im hängenden Zustand bekommen die Teile keine Klammerabdrücke und sind schon relativ glatt, was das Bügeln der Blusen vereinfacht und verkürzt.

  • Zwei parallele horizontale = Liegend trocknen.

Stricksachen niemals aufhängen. Bei Jersey- und Stricksachen können durch Hängen und Klammern unschöne Beulen entstehen. Die Schwerkraft zieht die lockere Struktur gnadenlos nach unten, gleichzeitig beulen die Schultern aus. Gerade schwerere Teile sollten daher auf einem Handtuch liegend getrocknet werden.

 

  1. Bügeln

Das Bügeleisen-Symbol gibt an, mit welcher Temperatur die Textilien gebügelt werden können, die Punkte kennzeichnen die Temperatur der Reglerbügeleisen:
  • 3 Punkte = Maximaltemperatur (ca. 200°C), z. B. Baumwolle und Leinen (beide restfeucht)
  • 2 Punkte = Mittlere Temperatur (ca. 150°C), z. B: Wolle (mit Dampf), Viskose, Lyocell, Modal, Triacetat (trocken), Polyester und Seide (trocken!)
  • 1 Punkt = Niedrige Temperatur (ca. 110°C) ohne Dampf, z. B. Polyamid, Polyacryl, Acetat, Elastan und leichte Seide.
  • Durchgestrichen = Nicht bügeln!

Zum Bügeln sollte unbedingt die richtige Temperatur gewählt werden, sonst gehen die Fasern kaputt und kleben im schlimmsten Fall am Bügeleisen fest.

Falten in Baumwoll- und Leinenstoffen verschwinden mit dem Dampfbügeleisen, am besten, wenn die Teile noch leicht feucht gebügelt werden. Bei hartnäckigen Falten hilft Bügelspray oder ein feuchtes Küchentuch.

Sakkos und Blazer und Dinge bei denen du dir nicht sicher bist, wie du sie bügeln sollst bringst du am besten in eine professionelle Reinigung, das sind Profis im Aufbügeln.

 

  1. Reinigung

Die Buchstaben im Kreis sind für die Reinigungsprofis bestimmt.

Sie geben an, welches Lösungsmittel verwendet werden kann. Der Balken unterhalb des Kreises verlangt bei der Reinigung nach einer Beschränkung der mechanischen Beanspruchung, der Feuchtigkeitszugabe und/ oder der Temperatur.

Ein W im Kreis kann Artikel kennzeichnen, die im Nassreinigungsverfahren behandelt werden können. Es wird als zweite Zeile unter dem Symbol für die chemische Reinigung angebracht. Die Balken geben auch hier Beschränkungen in der mechanischen Beanspruchung an (siehe Waschen).

 

Auf Dauer ist die Reinigung kostenintensiv. Das Budget dafür solltest du also einplanen, wenn du Sachen hast, die dorthin gebracht werden müssen.

So manchen Gang zur Reinigung kannst du aber mit Lüften herauszögern: Einfach nach dem Tragen das Bekleidungsstück in paar Stunden an die frische Luft hängen und den Staub mit einer Kleiderbürste abbürsten. Beim Lüften sollten empfindliche Teile möglichst im Schatten und trocken aufgehängt und Strick gelegt werden.

Qualmgeruch nach einem Kneipenabend können Spezialsprays wie „Febreze“ (gewonnen aus Maisstärke) neutralisieren.

 

Weiteres:

  • Wie wasche ich Putzlappen, Bettwäsche uns Co.? – Weltgesundheitstag – 07.04.2018
  • Samt – 16.11.2017
  • Stricksachen – 16.10.2017 – Mach dir die Mühe, Pullis und Strickjacken zusammenzufalten. Dazwischen am besten noch Mottenpapier, Duftsäckchen mit Lavendel, Zedernholz oder Sandelholz dazu legen.
  • Pilling – die hässlichen kleinen Knötchen, die bei Pullis, Jacken und Kleidern aus Strick nach längerem Tragen an Reibungsstellen wie Ärmeln und Seiten entstehen – bilden sich besonders bei langen Wollfasern. Sie lassen sich mit entsprechenden Elektrorasierern problemlos entfernen.
  • Wolle – 08.09.2017 und 15.09.2017
  • Seide – 09.11.2017
  • Feinstrumpfhosen – 31.08.2017
  • Dessous – 11.05.2017
  • Bedrucktes – 10.10.2016
  • Kann ich neu gekauftes gleich tragen, oder muss ich es erst waschen? – 08.09.2016
  • Jeans – 25.08.2016
  • Was ist der Unterschied zwischen Koch- und Buntwäsche und was heißt eigentlich Feinwaschgang? – 18.04.2016
  • Einmal getragen und gleich waschen? – 01.02.2016
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