Sicherlich kennst auch du den Konflikt
einerseits dazugehören und gut ankommen zu wollen,
sich andererseits aber
nicht verbiegen und authentisch sein zu wollen.
Eigenwillig und kreativ, dem Gruppenzwang zuwider, stach ich als Teenager raus und spürte schnell Gegenwind. Ich wurde Zielscheibe verbaler Angriffe und musste Beleidigungen und abwertende Meinungen zu meinem Aussehen, meiner Figur und meiner Persönlichkeit einstecken.
Unzufriedenheit – mit meiner Figur, meinem Aussehen und mit meinem Auftreten – und Selbstzweifeln, soziale Ängste und ein geringes Selbstwertgefühl waren die Folge.
Was hast du mit 12 Jahren getragen?
Ich trug was mir gefiel und wollte mit 13 Mode-Designerin werden.

1997, mit 14 Jahren
In selbstgenähter kurzer Hose und voller Unsicherheit.

Etwa 1991 – mit meiner Schwester (links) – In von unseren Eltern selbstgenähten und selbstbemalten (rechts) Sweatshirts.
Meine Eltern nähten, strickten und fertigten in meiner Kindheit, was wir haben wollten – inklusive selbstgemalter Motive, die wir uns gekauft nicht leisten konnten. Für mich war es daher vollkommen selbstverständlich selbst kreativ zu werden. Ich ließ mich in Burda-Zeitschriften inspirieren und begann selbst zu Nähen und zu bemalen, damit ich bekam, was ich tragen wollte.
Seit Mitte der 90er Jahre begleiten mich die Themen:
-
Mode und Trends;
-
Wie gestalte ich individuelle und modische Outfits, auch mit wenig Auswahl und/ oder Budget?;
-
Wo bzw. wie finde ich Kleidung, die mir gefällt und passt bzw. Bekleidung für größere Kleidergrößen? – Denn ich trug mit 13 etwa Größe 42.;
-
Wie nähe ich mir selbst was ich haben will, da ich im Handel nicht bekomme was ich will?;
-
Wie gehe ich mit Beleidigungen zu meiner Figur, Person, Bekleidung, usw. um und schaffe es authentisch bleiben, ohne mich nicht für andere zu verbiegen?

Etwa 1998
Beim Nähen mit grummeligen Gesichtsausdruck, weil ich es gehasst habe fotografiert zu werden 😉
Bis Ende der 2000er gab es meist nur Mode bis Größe 42/44. Größe 46 zu bekommen war schon schwierig. Das ist – neben dem kreativen Aspekt – einer der Gründe, warum ich nachdem ich 1995 mit Nähen begann weiternähte.

2000
Im selbstgenähtem Wollkleid
Ich war immer kräftiger und später kurviger als die meisten Altersgenossinnen.1999 war ich so frustriert keine vernünftige Auswahl zum An- und Ausprobieren in den Läden zu finden, dass ich mich zukünftig kreativ für Mädchen und Frauen einsetzen wollte die mehr als Größe 42 trugen.
2006 nach der Designerprüfung musste ich feststellen, dass es für übergewichtige Personen größere Hürden gibt und so kam in meiner ersten Arbeitslosigkeit das Thema „Wie präsentiere ich mich vorteilhaft?“ hinzu.

Bewerbungsfoto – 07.02.2006
Bewerbungsfotos und die unzähligen anderen Absolventinnen im Modedesign machen es schwierig vorteilhaft herauszustechen. Ohne der gewünschten Norm zu entsprechen war es fast unmöglich eines der wenigen Praktika oder gar einen Assistenten-Job zu bekommen.
Kennst du das, dass du etwas erreichst, was du unbedingt wolltest und dann ist es doch nicht so super wie vorgestellt?
So ging es mir im heiß ersehnten Praktikum. Es desillusionierte mich, danach war ich wieder arbeitslos und wollte mich nicht weiter auf Stellen im Design bewerben. Daher zog ich 2008 nach Dresden um Maßschneidermeisterin zu werden.

Werkzeugständer
Da die gelassene und kompetente Souveränität meiner Fachpraxis-Ausbilderin Frau von Mandel (Maßschneidermeisterin und Diplom-Designerin) mich beeindruckt hatte, war bereits beschlossen, dass ich den Meistertitel irgendwann erlangen wollte. Jetzt kam es nur etwas früher als erwartet.
Meine Selbstständigkeit in Braunschweig seit 2009 war logische Konsequenz meines bisherigen Strebens.

Meine Werkstatt zu Beginn, in der Dörnbergstraße 1, in Braunschweig (2009 bis 2013).

Stillleben aus dem Büro.
Meine Teilzeitanstellung, in der Steuerkanzlei Monika Nadler, kam zur finanziellen Absicherung hinzu.

Bei der Arbeit, in meiner Wohnzimmer-Werkstatt in der Ekbertstraße 8, in Braunschweig (2013 bis 2020).
Kennst du das? Prioritäten oder Lebensumstände verändern sich. So ist das Leben…
Im Verlauf eines Coachings 2019/2020, das vielen Fortbildungen folgte ( „Lebenslauf & Qualifikationen“), stellte ich fest, dass ich mich zukünftig mehr auf Stilberatung und Schnittkonstruktion konzentrieren will. Ich entwickelte meine Vision „mehr souveräne Frauen zu erleben, die unbeschwert ihren Visionen folgen“. Mein persönliches Konzept einer Kern-Garderobe („Chapsule Wardrobe“) sollte als Prototyp für ein individuell umsetzbares Konzept dienen.

Bekannte Themen – Werte, Motivation, Wünsche, Image, Markenbildung und Zielentwicklung – verschiedener Coachings wurden ergänzt. Ich suchte Informationen, um mein Wissen über Zusammenstellung und Ausarbeitung von Basis-Garderoben, Minimalismus und Nachhaltigkeit auszubauen.
Die Umsetzung kam durch das Arbeitsverbot in der Schwangerschaft ins Stocken. Der Umzug von Braunschweig nach Vienenburg und die Elternzeit warfen alles durcheinander. Ich hatte – bereits vor dem Corona-Lockdown – ein Motivations-Tief und fühlte mich hilflos und überfordert.
Wie weitermachen?
Was machst du, um neuen Mut zu fassen?

Im September 2021, das Ende der Elternzeit in Sicht, musste ich mich aufrappeln. Auch mit Übung darin ist das jedes Mal wieder schwer.
September 2021: Die Kraft, des eigenen Stils und seiner Auswirkung auf das Selbstvertrauen und Auftreten, kam mir in den Sinn und ich fing bei meiner Elternzeitgarderobe an.
Nach Bestandsaufnahme und Aussortierungsplan folgte eine neue Ausstattung Shirts, mit der es mir deutlich besser ging. Ich fühlte mich wieder vorzeigbar und das wirkte sich positiv auf meine Stimmung und Motivation aus.

Die ganzen schlabberigen und teilweise kaputten, aber still-freundlichen Shirts mussten weg. Sie zogen mich emotional runter.
Mein Kleiderschrank gibt mir als „Stil-Stützpunkt“ Sicherheit.
Ich kann darauf vertrauen etwas aus dem Schrank rauszuziehen, was ich mag und gerne trage. Die Sachen passen zusammen, da ich sie nach einem Plan gekauft habe und für alle Gegebenheiten meines Alltags ist was da.

Das Gefühl gut angezogen zu sein gibt mir Kraft.
Mein Superwoman-Outfit – die Kombination, die immer funktioniert und mich gut aussehen lässt –, passt (auch nach der Schwangerschaft) zu mir, stärkt mein Selbstvertrauen und gibt mir das Gefühl immer attraktiv und passend angezogen zu sein.
Geht dir das genauso?
Ich bin überzeugt:
Jede Frau – auch Du – sollte ein Superwoman-Outfit haben, indem sie sich einfach unschlagbar fühlt!
Ich will andere Frauen bestärken ihrer Visionen souverän und möglichst unbeschwert zu folgen.
Mit der Entwicklung deines eigenen Stils musst du dich nicht andauernd fragen ob du gut genug aussiehst oder ankommst. Du bist einfach Du!

Indem du deine Garderobe zum Stil-Stützpunkt machst, kannst du dich auf das konzentrieren, was dir wichtig ist.
Baue dir den Rückhalt, den ich schon habe.
Ich helfe dir gerne dabei