Der Farbkreis: Warum er so oft auftaucht (und wie du ihn für dich nutzt)

Ein einfaches Werkzeug, das dir hilft, Farben besser zu verstehen – und klarer zu sehen, was zu dir passt.

Der Farbkreis ist eines der ältesten und gleichzeitig nützlichsten Werkzeuge der Farbenlehre.

Du kennst ihn vielleicht aus der Schule.

Aber weißt du auch, wie viel er über die Wirkung von Farben – und die eigene Strahlkraft! – verraten kann?

Für dein Auftreten und deinen Stil kann er deutlich mehr, als man auf den ersten Blick vermutet.

In diesem Artikel zeige ich dir kurz und einfach:

  • was der Farbkreis wirklich zeigt,

  • warum er so oft verwendet wird,

  • wie du ihn für deine eigene Farbwahrnehmung nutzen kannst

  • und warum er auch für deinen Stil nutzt.

Was der Farbkreis eigentlich zeigt

Der Farbkreis ordnet Farben nach ihrer Beziehung zueinander.

💡 Er zeigt:

  • welche Farben verwandt sind und ineinander übergehen,

  • welche sich gegenüberstehen (Komplementärfarben)

  • und warum manche Farben frischer, weicher oder klarer an dir wirken.

Und keine Sorge:

Du musst kein Farben-Profi sein – der Farbkreis ist simpel, sobald man ihn einmal verstanden hat.

Wichtig:

Der klassische Farbkreis zeigt die bunten Farben (alle außer Schwarz, Weiß und Grau) – also die Primär- und Sekundärfarben.

Die Tertiärfarben entstehen, wenn du drei oder mehr Farben mischst – hier beginnt die umfangreiche Welt der Farbnuancen.

Infografik: Wie du deine Highlightfarben erkennst

Primär, Sekundär & Tertiärfarben – einfach erklärt

Diese Einteilung ist so alt wie die Malerei – und eng mit Pigmenten verknüpft.

Sie bildet die Basis jedes Farbverständnisses.

Primaerfarben - Rot, Gelb, Blau

Primärfarben – die Unmischbaren

Rot, Gelb, Blau → die Must-have Farben in jedem Farbkasten.

Diese Farben sind nicht mischbar – alle weiteren Farben entstehen aus ihnen.

👉🏻 Schwarz und Weiß gehören nicht zu den Primärfarben – aber zu den Grundfarben der Malerei, denn ohne sie ist komplexeres Farben-mischen nicht möglich.

Sekundärfarben – Mischungen zweier Primärfarben

Orange, Grün, Violett – sie komplettieren den klassischen Farbkreis.

Sie entstehen aus jeweils zwei Primärfarben:

  • Orange = Gelb + Rot

  • Grün = Gelb + Blau

  • Violett = Blau + Rot

💡 Im Farbkreis liegen sie der Primärfarbe gegenüber, die nicht in der Mischung enthalten ist – und bilden deren Komplementärfarbe.

Infografik: Wie du deine Highlightfarben erkennst
Farbuebergaenge zwischen Primaerfarben

Tertiärfarben – die Mischungen dazwischen und alle weiteren Farbnuancen

Rotorange, Gelborange, Gelbgrün, Blaugrün, Blauviolett, Rotviolett, ...

Hier findest du alle Farben, die keine Primär- oder Sekundärfarben sind.

Diese Farben wirken etwas weicher und komplexer.

Genau hier findest du die große Vielfalt an Farbnuancen – und viele der natürlichen Farben, die uns besonders gut stehen.

Icon: Selbstanalyse - Gesicht mit Lupe

Wo deine Farbrichtung beginnt

Warm – kühl – und alles dazwischen

Der Farbkreis hilft dir, zu verstehen, warum manche Farben natürlicher wirken als andere.

Oft ist nämlich die Farbtemperatur der Schlüssel dazu.

Kennst du deine ideale Farbtemperatur, fällt es dir leichter, passende Farben zu wählen – und das steigert deine Strahlkraft spürbar.

Die einfachste Orientierung findest du direkt im Farbkreis:

Warme Farben im Farbkreis

  • Die warme Seite im Farbkreis liegt zwischen Gelb, Orange, Rot – inklusive warmem Grün.

Kühle Farben im Farbkreis

  • Die kühle Seite des Farbkreis beinhaltet Blau, Türkis und Violett-Töne – sowie kühle Rottöne wir Magenta und Pink.

Infografik: Farbkreis warm-kalt

Wichtig für dich:

1. Die meisten Menschen liegen in dem Bereich dazwischen

Sie sind nicht „rein warm“ oder „rein kühl“.

Portrait von Daniela Nadler

Das kann zudem je nach Merkmal variieren:

  • Augen

  • Haare

  • Haut

→ Deshalb ist es wichtig, das Gesamtbild zu betrachten.

Farben müssen in der Anwendung getestet werden – und ihre Wirkung sollte man bewusst beobachten.

2. Warme und kühle Töne innerhalb der Farbfamilien

Innerhalb jeder Farbfamilie gibt es wärmere und kühlere Farben.

In den warmen Farbfamilien finden sich naturgemäß mehr warme Nuancen – und in den kühleren Farbfamilien entsprechend mehr kühle Farben.

  • Die wärmeren Nuancen der kühlen Farbfamilien sind gelbstichig, mit orangem oder goldenem Unterton – und liegen im Farbkreis näher am Gelb als am Blau.

  • Die kühleren Nuancen der warmen Farbfamilien sind blaustichig, mit pinkem oder grauem Unterton – und damit im Farbkreis näher am Blau, als am Gelb.

  • Die größte Bandbreite an warmen und kühlen Nuancen findest du bei Rot und Grün, da beide Farbfamilien im Farbkreis zwischen den warmen und kühlen Bereichen liegen.

schematische Darstellung: Farbuebergang durch Mischen

Video: Farben mischen und der Farbkreis

Im Video zeige ich dir Schritt für Schritt, wo Farben im Künstler-Farbkreis liegen – und wie ihre Beziehungen zueinander funktionieren.

Was der Farbkreis über „steht mir / steht mir nicht“ verrät

Mit einem erweiterten Farbkreis kannst du ganz schnell einschätzen:

  • ob eine Farbe eher warm oder kühl ist,

  • ob sie klar oder gedämpft ist,

  • ob sie zu deinen natürlichen Pigmenten passt und

  • wie Farben nebeneinander wirken (Kontrast vs. Harmonie)

📌 Ein Beispiel:

Hast du z. B. eine zarte, kühle Augenfarbe, wirken klare Blau- und zarte Beerentöne oft harmonischer als gelblicheres Türkis oder warmes Oliv.

Hast du dagegen einen warmen, goldigen Olivton in den Augen, passen gelbliche Türkis- und Petroltöne besonders gut zu dir. Kühles Blaugrau oder eisiges Magenta wirken dann oft etwas härter.

Fazit:

In Kürze: Der Farbkreis zeigt dir, wie Farben zueinander stehen.

  • Der Farbkreis zeigt dir, wie Farben zueinander stehen.

  • Er hilft dir zu erkennen, ob eine Farbe eher warm oder kühl ist.

  • Du kannst damit besser einschätzen, warum manche Farben dich frischer wirken lassen – und andere nicht.

Der Farbkreis ist Werkzeug – und eine Orientierungshilfe.

Er macht sichtbar, wie Farben miteinander verwandt sind, wo Gegensätze liegen und wie sich warme und kühle Bereiche verteilen.

💎 Weißt du, in welchem Bereich des Farbkreises deine natürlichen Farben in etwa liegen, triffst du Farbentscheidungen bewusster und leichter.

Wichtig ist:

Du musst dich nicht perfekt einordnen. Schon kleine Beobachtungen – wie in der Mini-Übung – reichen, um ein Gefühl für deine Farbrichtung zu entwickeln. Der Farbkreis ist dabei dein übersichtliches, praktisches Werkzeug auf dem Weg zu mehr Strahlkraft.

Weiterführende Tipps

schematische Darstellung: zwei aehnliche Farben vergleichen

Mini-Übung:
Welche Seite des Farbkreises fühlt sich natürlicher an?

Ganz leicht – ohne Analyse oder Perfektion.

  • 1. Nimm zwei Kleidungsstücke aus verschiedenen Richtungen des Farbkreises, z. B. ein klares Blau und ein Orangeton oder ein Violett und ein warmes Gelbgrün.

  • 2. Halte sie nacheinander vor dein Gesicht.

  • 3. Beobachte nur:

  • Wirkt eine Farbe frischer?

  • Wirkt eine Farbe härter?

  • Schaust du mehr ins Gesicht oder mehr auf die Farbe?

Es geht nicht darum, alles richtig zu erkennen – sondern darum, ein Gefühl für deine Farbrichtung zu entwickeln.

Weiterlesen

Im Blog findest du weitere Artikel zum Thema Farben:

➡ Warum nicht nur die Farbfamilie, sondern auch die Nuance entscheidend ist:

Die Welt der Farbnuancen – tints, shades, tones“ demnächst zu lesen

➡ Wie du Farben objektiv in ihrer Wirkung bewertest, um deiner individuellen Harmonie näherzukommen:

"Die 3 Farbaspekte der Qualität von Farben"

Mögliche nächste Schritte:

Lust, deine persönlichen Highlightfarben zu entdecken?

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Porträt von Daniela Nadler - www.daniela-nadler.de

Daniela Nadler

Autorin, Ideengeberin & Wegbegleiterin für deine Stilentwicklung

Seit über 20 Jahren beschäftige ich mich mit Farben, Stil und Mode – und wie wir sie als Frauen nutzen können, um uns selbst sichtbar zu machen.

Ich zeige dir, wie du Kleidung als Ausdrucksform deiner Persönlichkeit nutzt, deinen eigenen Stil findest – und den Kopf frei bekommst für das, was dir wirklich wichtig ist.

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